Aus "BBT Magazin", 03/2016.

"Das gehört in die Reiseapotheke"

Trekkingtour durch Südostasien oder Camping am Müritzsee?
Ziel, Art und Dauer der Reise wie mögliche Vorerkrankungen
bestimmen die Zusammenstellung der Reiseapotheke.
Wer mit Kindern reist, muss ebenfalls entsprechende Medikamente
einpacken. Beipackzettel nicht zu Hause lassen.
In außereuropäischen Ländern besteht die Gefahr, dass man gefälschte
Medikamente erhält, die entweder weniger oder gar keinen Wirkstoff
enthalten, daher am besten alles Nötige zu Hause packen.
Eine umfangreiche Checkliste hat zum Beispiel die Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände zusammengestellt.

https://www.abda.de/uploads/tx_news/Checkliste_Reiseapotheke.pdf

 


Aus "Medical Tribune", 50. Jahrgang, 4.
vom 08.05.2015

Bei Fibromyalgie:
Verordnen Sie pro Tag 5000 Schritte
10.Rheumatologie-Update Seminar

Wiesbaden - Verordnen Sie Ihren Fibromyalgie-Patienten
einen Schrittzähler ! Der spornt zum Laufen an und
wer mehr läuft, fühlt sich nicht nur körperlich besser.
Auch die depressiven Gedanken lassen sich durch
vermehrte Aktivität vertreiben
.

Patienten mit Fibromyalgie, vor allem jenen mit
depressiven Symptomen wird zumeist Amitriptylin
und Duloxetin  empfohlen. Denn nach wie vor fehlen
spezifische Therapeutika gegen diese beeinträchtigende
Störung.
Schon heute nutzbar ist aber eine recht einfache
Trainingstherapie mit Schrittzähler: Klinisch relevante Verbesserungen der Fibromyalgie-Symptomatik lassen
sich bereits mit einem zusätzlichen Pensum von
5000 Schritten täglich erzielen. Aber auch kleinere Aktivitätssteigerungen lohnen sich: In einer Studie
mit 199 Fibromyalgie-Patienten die normalerweise
gerade mal 4000 Schritte am Tag schaffen, zeigte
sich eine lineare Beziehung zwischen Extra-Steps
und Gesundheitsparametern.²                      rft

² A.S. Kaleth et.al. Arthritis Care Res (Hoboken) 2014;66:1887-1894

 

Aus "Ärztezeitung", Nr. 50, 19.03.2012

Mit Fitness gegen Burn-out

TEL AVIV (otc). Wer es schafft, mehrmals die Woche ordentlich Kalorien im Fitness-Studio zu verbrennen, läuft seltener Gefahr eine Depression oder einen Burn-out zu entwickeln. Das konnten Wissenschafter der Universität Tel Aviv in einer Studie mit über 1.600 Teilnehmern nachweisen (Journal of Applied Psychology 2012). Im Vergleich zu Bewegungsmuffeln waren bei Aktiven, die mindestens 240 Minuten pro Woche trainierten, nahezu keine Anzeichen einer psychischen Erkrankung zu finden.

Aus "Ärztezeitung", 13.10.2011

Neue Belege für Wirksamkeit von Akupunktur & Co.

Hamburg (eb). Chronischer Schmerz ist ein Hauptgrund für Patienten, Hilfe bei alternativ- und komplementärmedizinischen Methoden zu suchen. Nur sehr wenige alternative Schmerzbehandlungen werden durch gut fundierte Belege gestützt, warnten Experten auf dem Europäischen Schmerzkongress EFIC 2011 in Hamburg.

Zu diesen zählen Akupunktur, Akupressur und Aromatherapie, für die auf dem Kongress neue Wirksamkeitsnachweise vorgestellt wurden. Akupunktur kann gegen akuten Schmerz wirken, etwa nach einer Operation: Eine Zusammenschau zweier Übersichtsarbeiten zeigt, dass Akupunktur zu bestimmten Zeitpunkten nach der Operation tatsächlich zu einer gewissen, wenn auch eher zu einer moderaten Schmerzreduktion wirkt. Das gilt auch für die Ohrakupunktur, wobei Patienten manchmal subjektiv keine unmittelbare Reduktion der Schmerzen bemerken, aber belegbar weniger zusätzliche Analgetika benötigen, berichtete Dr. Winfried Meißner aus Jena. 

 

Aus "MMW - Fortschritte der Medizin", Nr. 41, 13.10.2011

Fußreflexzonenmassage:

Forscher aus Taiwan randomisierten 65 Frauen, die nach einer Geburt über Schlafstörungen litten, in zwei Gruppen. Die Verumgruppe erhielt fünf Tage lang tägliche eine 30-minütige Fußreflexzonenmassage (FRZM). Die Kontrollgruppe erhielt keine derartige Therapie. Bei Therapieende gaben die Verumpatienten an, besser zu schlafen als die Patienten der Kontrollgruppe. Die Differenz war statistisch signifikant. Die Autoren meinen daher, dass die FRZM eine bei dieser Indikation effektive Therapie sei.

 

 

Aus "Ärztezeitung", 27.06.2011

Migräne im Alter: Symptome wie bei Epilepsie

Berlin (gvg) Migräne kann im Alter atypisch verlaufen, sodass sie leicht übersehen oder eine falsche Verdachtsdiagnose gestellt werden kann.

Alte Patienten könnten Migräne haben, dabei aber kaum Kopfschmerzen. "Kopfschmerzsymptome werden im Alter matter, weswegen es schwieriger sein kann, die Diagnose einer Migräne zu stellen", sagte Privatdozentin Dr. Stefanie Förderreuther von der Neurologischen Klinik am Innenstadtklinikum München beim 15. Jahreskongress der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) in Berlin. Die typische, aber in jungen Jahren gar nicht so häufige Aura ist bei älteren Menschen viel eher anzutreffen. "Wenn die Aura isoliert ohne Kopfschmerzen auftritt, besteht die Gefahr, dass die Diagnose einer Epilepsie oder gar eines Schlaganfalls gestellt wird, obwohl eigentlich eine Migräne vorliegt", so Förderreuther.

 

 

Aus "Ärztezeitung", Ausgabe 27, 15.02.2011

Veränderung der Hirnaktivität kündigt Migräneattacke an

HAMBURG (eb). Die veränderte Aktivität von Neuronen im Trigeminus-System das im Gehirn Schmerz vermittelt, ist ein Indikator für eine bevorstehende Migräneattacke. Die Veränderung ist mittels funktioneller Kernspintomografie (MRT) zum Teil bereits Tage zuvor nachweisbar. Das hat eine Studie der Forschungsgruppe um Professor Arne May vom Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf herausgefunden (J Neuroscience 2011; 81: 1937).

Migräne sei ein wiederkehrender Zustand mit starken Aktivitätszyklen im Gehirn, so May. Diese Zyklen seien mit MRT nun erstmals zu beobachten gewesen. Dabei zeigt sich: Die Aktivitäten im trigeminalen Schmerzzentrum sind bei Migränikern stark mit dem Abstand zur neuen Migräneattacke korrelliert. In der Studie waren 20 Migräniker und 20 Probanden ohne Migräne untersucht worden. Dabei wurde wohlriechendes Rosenöl und stechend riechendes Ammoniak eingesetzt, um die nozizeptiven Nerven im Trigeminus-System zu stimulieren: Diese reagierten bei den Migräne-Patienten, obwohl sie kopfschmerzfrei waren, weniger auf den Ammoniakgeruch als jene bei den Probanden der Kontrollgruppe. Allerdings steigerte sich die Nervenzellaktivität dramatisch, je  näher eine Migräneattacke kam. Während der Attacke fiel dann die Aktivität in diesem Areal wieder ab. Somit sei es gelungen, erstmals den "Motor" für die Schmerzattacken darzustellen, teilt die DMKG mit.

 

 

Aus: "Der Allgemeinarzt", Ausgabe 01/2011

"Bei Schulterschmerzen ist Akupunktur effektiv"

Die chinesische Akupunktur stellt eine wirksame Alternative zur konventionellen orthopädischen Behandlung chronischer Schulterschmerzen dar. Zu diesem Schluss kommt die GRASP-Studie (German Randoxulzed Acupuncture Trial for chronic shoulder pain), an der 424 Patienten teilgenommen haben. Sie waren über 6 Monate entweder mit der klassischen chinesischen Akupunktur, einer Sham-Akupunktur (dabei wird an Nicht-Akupunkturpunkten gestochen) oder einer konservativen orthopädischen Therapie behandelt worden. Die Erfolgsrate lag bei der klassischen Akupunktur mit 65% deutlich höher als bei der Sham-Akupunktur (24%) oder bei der konventionellen orthopädischen Therapie (37%).
Molsberger AF at. al. (2010) Pain 151 (19): 146 -154

 

 

Aus: "Ärztezeitung", Ausgabe 08, 15.02.2010

"Ausdauersport wirkt antidepressiv"

Tübingen (mn). Seit vielen Jahren wird der Effekt, dass Ausdauersport antidepressiv wirken soll, beschrieben. In einem Projekt der Universitätsklinik Tübingen konnten Ärzte jetzt nachweisen, dass Ausdauerbelastung die Konzentration des Nervenwachstumsfaktors bei depressiven Frauen normalisiert.

In der kleinen Studie mussten 35 ältere Frauen mit wiederkehrenden unipolaren Depressionen 30 Minuten auf einem Fahrradergometer treten. Vor und nach der Belastung wurde ihnen Blut abgenommen und die Konzentration des Nervenwachstumsfaktors BDNF (brain-derived-neurotrophic-faktor) gemessen. Dieser Faktor ist ein wichtiger Auslöser bei Depressionen.

Es zeigte sich, dass der BDNF-Spiegel im Vergleich zu nicht depressiven Frauen vor der Belastung erniedrigt war. Jedoch normalisierte sich der Wert bei den depressiven Teilnehmern nach der Belastungsphase (The International Journal of Neuropsychopharmacology 2010 online).

 

Aus "Der Spiegel". Nr. 2, 11.01.2010

Migräne - Aufrührer in der Netzhaut

Forscher des Beth Insrael Deaconess Medical Center in Boston können offenbar erklären, warum sich die Beschwerden vieler Migränepatienten durch Licht verschlimmern. Ein Team um den Neurobiologen Rami Burstein fand heraus, dass die Beschwerden durch Signale von Netzhautzellen ausgelöst werden. Diese aktivieren die elektrische Erregung bestimmter Nervenzellen im Gehirn der von Migräne Gepeinigten. "Wir haben beobachtet, dass Licht einen Strom von elektrischen Signalen auslöst, der direkt auf diese Zellen einwirkt", berichtet Burstein. Der elektrische Aufruhr hielt selbst dann an, als die Forscher das Licht wieder ausschalteten. Diese Beobachtung erklärt, warum Betroffene noch minutenlang unter Schmerzen leiden, wenn sie längst wieder in völliger Dunkelheit sind. Die jüngsten Funde seien eine mögliche Grundlage für eine effektive Schmerzbekämpfung, glaubt Burstein.

 

Aus "Nova". Das Magazin der Deutschen Schmerzliga 3/2008

Einzelne Studien legen einen Nutzen krampflösender Medikamente bei der Migräne-Vorbeugung nahe. Solche >Antikonvulsiva< setzen Ärzte gewöhnlich gegen epileptische Anfälle ein. Nun haben niederländische Neurologen die verfügbaren Daten systematisch ausgewertet. Wie sie im Fachblatt "Cephalgia" berichten, können Antikonvulsiva in der Tat die Häufigkeit von Migräne-Attacken um ein bis zwei Anfälle pro Monat vermindern. Doch nicht alle diese Mittel wirken bei Migräne. Valproinsäure und Topirarnat beugen Attacken besser vor als eine Scheinbehandlung, andere hingegen nicht.

 

Aus "Fit for Fun" 09/08

Tape-Streifen

"Bei der Fussball-EM habe ich Spieler mit bunten Tapes gesehen. Wie wirken sie und ist das auch für Hobbysportler sinnvoll?"

RALPH E. GERICKE, PHYSIOTHERAPEUT: Viele Sportler setzen auf die luftdurchlässigen und wasserabweisenden Kinesio-Tapes. Sie schränken die Beweglichkeit nicht ein und aktivieren das Blut- und das lymphatische System. Die Tapes werden vor allem bei Sehnenentzündungen oder Beschwerden im Schulter-, Knie- oder Sprunggelenk angelegt. Da sie auch das Schmerzdämpfungssystem aktivieren, kann die Mobilität schnell wiederhergestellt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Psysiotherapeuten über diese Art der Behandlung für Sie.

 

Aus "FOCUS" 19/2008

Mehr Migräne.

Um ihre Migräne zu lindern, greifen viele Patienten zu Medikamenten, die Barbiturate oder Opiate enthalten, beispielsweise Codein. Bei übermässigem Gebrauch dieser Stoffe kann der Kopfschmerz jedoch chronisch werden. Dies fanden US-Ärzte anhand einer Studie mit 24.000 Probanden heraus. Patienten, die solche Medikamente an nur acht Tagen im Monat einnahmen, hatten ein doppelt so hohes Risiko für eine Chronifizierung.

 

Aus "Ärzte-Zeitung", 18.12.2007

Kopfweh beim Husten? Ab zum CT!

Klagen Patienten über Kopfschmerzen, die vor allem durch Husten induziert sind, rät Dr. Achim Frese vom Uniklinikum Münster, zur Diagnose auch ein bildgebendes Verfahren einzusetzen. Nur so könne ein eventuell vorhandener Hirntumor oder eine Arnold-Chiari-Malformation - eine Fehlbildung im Bereich der hinteren Schädelgrube und des kraniospinalen Übergangs - entdeckt werden. Husteninduzierte Kopfschmerzen können ein Symptom beider Erkrankungen sein.

 

Aus "Nova" Ausgabe 2/2007

Kopfschmerz-News

Migräne und Depression. Frauen mit chronischen Kopfschmerzen, insbesondere Migräne, leiden viermal häufiger unter Depressionen als Frauen mit gelegentlichen Kopfschmerzen. Auch andere körperliche Beschwerden, zum Beispiel Übelkeit, Schlafstörungen, Magen-, Rücken- oder Gelenkbeschwerden, treten bei Kopfschmerzpatientinnen dann häufiger auf, wenn diese mehr als 15 Mal pro Monat unter Kopfschmerz leiden. Das zeigt ein US-amerikanische Studie mit mehr als 1000 Kopfschmerzpatientinnen. Wie die Experten in der Fachzeitschrift "Neurology" schreiben, haben häufige Migräneanfälle und Depressionen möglicherweise eine gemeinsame neurobiologische Ursache.

 

Aus "Anti-Aging News"  Ausgabe 02/06

Nebenwirkung im Kopf:

Sowohl Migräne als auch andere Arten von Kopfschmerz können durch die Anti-Baby-Pille ausgelöst werden. Jedenfalls häufen sich diese Beschwerden bei Frauen im gebärfähigen Alter, wenn sie Östrogene zur Geburtenkontrolle einsetzen. Das ergab die bisher umfangreichste Studie zu dieser Frage, durchgeführt vom Nationalen Norwegischen Kopfschmerz-Zentrum. 60 Prozent von 46.506 befragten Teilnehmerinnen bejahten die Frage nach Kopfschmerzen. Von denen, die noch aktive Empfängnisverhütung betrieben, nahmen 97 Prozent die Anti-Baby-Pille. Wurde die Beeinflussung der zyklischen Veränderungen mit den Sexualhormonen Östrogene ausgelöst, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit von Migräne um bis zu 70 Prozent, von anderen Kopfschmerzen um bis zu 40 Prozent. Ein Studium der sehr unterschiedlichen Pillen-Zusammensetzungen macht Hoffnung: Die Studie fand keinen Zusammenhang zwischen Kopfschmerz und Präparaten, die nur das Geschlechtshormon Gestagen enthalten.

Aus "Ärztliche Praxis"  vom 16.05.2006

Kopschmerzen bei Teens unterschätzt:

Kopfschmerzen sind laut Studie der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft unter Kindern und Jugendlichen ebenso verbreitet wie unter Erwachsenen. Rund 70 Prozent der Kids geben an, in den vergangenen drei Monaten Kopfschmerzen gehabt zu haben.

 

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Aus "Medical Tribune", 46. Jahrgang, 11.49,

09.12.2011

Abrupt gegen den Schmerz

Entzug für den Kopf

Nur allzu oft übertreiben es Kopfschmerzpatienten mit der Therapie, bis die Medikamente selbst die Cephalgie unterhalten. Besonders häuftig passiert dies mit Triptanen und Analgetika, aber selbst Coffein scheint nicht unschuldig. Die einzige therapeutische Lösung beim Analagetika-Kopfschmerz heißt Entzug. Danach bleiben mehr als zwei Drittel rezidivfrei. Und eine gute Schmerz-Prophylaxe macht den "Abschied" erfolgreich.

 

Aus "der niedergelassene arzt", 7/2011

Kniegelenke trotzdem gesund

Marathonlaufen

Marathon hat keinen schädigenden Einfluss auf die Menisken, Knorpel und Knochen trotz der kaum vorstellbaren Belastung von 6200 Tonnen, die die Kniegelenke eines 75 Kilogramm schweren Läufers während eines Marathonlaufes abfedern müssen. Zum Vergleich: Die Stahlkonstruktion des Eiffelturms wiegt 7300 Tonnen.

Der Körper kann sich vermehrter Belastung anpassen. Nicht nur das Muskelgewebe wächst unter Belastung, auch die Knochendichte nimmt unter Anstrengung zu.

Quelle: Deutsche Röntgengesellschaft e. V. 

Aus: "MMW - Fortschritte der Medizin", Nr. 7/2011 (153. Jahrgang)

Chronische Schmerzen; Versorgung muss besser werden

Etwa zwölf Millionen Menschen leiden bundesweit unter chronischen Schmerzen. Ihre nach wie vor schlechte Versorgungssituation zu verbessern, ist das Ziel der Initiative "Wege aus dem Schmerz", die von der Deutschen Schmerzliga (DSL), Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) und Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) ins Leben gerufen wurde und vom Unternehmen Pfizer unterstützt wird.

Chronischer Schmerz ist "längst eine Volkskrankheit", betonte Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede, Präsident der DGSS. Nach aktuellen Erhebungen ist einer von fünf Bundesbürgern betroffen. Allein für Patienten mit Rückenschmerzen fallen bundesweit jährlich 48,9 Millarden Euro an - enorme Summen, die laut DGS-Präsident Dr. Gerhard Müller-Schwefe vor allem auf das Konto "unzureichender Versorgung sowie mangelnden Verständnisses und Problembewusstseins gehen". Dass wirksame Behandlung bei chronischen Schmerzen aber machbar ist, zeigt sich z. B. am großen Erfolg des "Integrierten Versorgungs-Vertrags Rückenschmerz".

Die Forderungen auf einen Blick: Laut Treede braucht Deutschland "ein stärkeres Bewusstsein für diese Krankheit". Er und die anderen Initiatoren stellen vier Forderungen, die mithilfe einer bundesweiten Kampagne umgesetzt werden sollen:

1: Chronische Schmerzen erfordern mehr Aufmerksamkeit.

2: Chronische Schmerzen müssen als Krankheit anerkannt werden.

3: Schmerzen verlangen von Anfang an eine gezielte Behandlung.

4: Im Mittelpunkt steht der chronisch schmerzkranke Mensch.

 

Aus "Medical Tribune", 46. Jahrgang, Nr. 7, 18.02.2011

Kernspin beweist, dass Akupunktur wirkt

CHICAGO - Schmerzzentren im Gehirn lassen sich offenbar mit Nadeln beruhigen! Versuche in der Kernspinröhre liefern neue Argumente für die Debatte, ob Akupunktur tatsächlich wirkt.

Eine Gruppe von 19 gesunden Freiwilligen erklärte sich bereit, im Dienst der Wissenschaft Schmerzen zu ertragen. Mithilfe von elektrischem Strom erzeugten Dr. Nina Theyson und Kollegen vom Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie der Uniklinik Essen bei ihren Probanden Schmerzen am linken Fußknöchel. Das gleichzeitig abgeleitete funktionelle Kernspintomogramm zeigte eine Aktivierung verschiedener zerebraler Areale die alle mit der Schmerzverarbeitung zu tun haben (kontralateraler supplementärer Motorkortex, somatosensorischer Kortex und Bereiche der Insel).

Anschließend erfolgte ein neuer Schmerzreiz-Versuch, jedoch diesmal unter Akupunktur. Angepikst hatten die Kollegen Hautbezirke zwischen den Zehen, unterhalb des Knies und nahe des Daumens. Um Akupunktur-Effekte und Nadelstichschmerz nicht zu vermengen, führte man die Akupunktur nicht auf der gleichen Körperseite wie die elektrische Reizung durch. Wie sich zeigte, ließ sich die zentralnervöse Aktivität des Schmerzzentrums durch die Pikserei deutlich dämpfen.  

 

 

Aus "Ärztezeitung", Ausgabe 2, 19./20.02.2010

Migräne und Depression treten oft zusammen auf

Leiden (ars.) Migräne und Depression werden durch gmeinsame Erbfaktoren ausgelöst. Den genetischen Zusammenhang haben niederländische Forscher der Universität Leiden ddurch statistische Modellrechnungen ermittelt. In ihrer Studie mit rund 2500 Teilnehmern war das Risiko einer Depression bei Migräne ohne Aura um 30 % erhöht, bei Migräne mit Aura sogar um 70 % (Neurology 74, 2010, 288).

 

Aus "Medical Tribune", 44. Jahrgang, Nr. 50, 11. Dezember 2009

"Anfallsweise Wangenweh";

Migräne schmerzt auch im Gesicht

Nürnberg - Migräneattacke in der Backe: Manch ein Betroffener spürt im Kopfwehanfall auch Schmerzen in Unterkiefer und Wange. Wie häufig ist dieser Gesichtsschmerz?

In einer Bevölkerungsstichprobe von 6000 zufällig ausgewählten Einwohnern der Stadt Essen gaben 517 (15,4 %) an, unter Migräne zu leiden. Von diesen berichtete mindestens jeder vierte auch über Gesichtsschmerzen. Im persönlichen Interview konnte man dann bei 9 % der Migränegeplagten ei-nen migräneassoziierten Gesichtsschmerz dingfest machen. Hingegen gab nur ein Proband isolierte Beschwerden in Wange und Kiefer im Rahmen von Migräneattacken an, wie Dr. Min-Suk Yoon vom Universitätsklinikum für Neurologie Essen bei einer Posterrepräsentation auf dem 82. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie berichtete.

Hemikranie plus Schmerz im Gesicht kommt also relativ häufig vor, so die Folgerung. Isolierter Fazialschmerz als Migräneäquivalent scheint dagegen eher ein "Kolibri" zu sein.

 

Aus "Focus", Nr. 38/15.09.2008

Schmerzgehirn

Patienten die regelmäßig Schmerzmittel einnehmen leiden achtmal häufiger an chronischen Kopfschmerzen als Menschen, die solche Medikamente nicht schlucken. Dies ergaben mit insgesamt 18.000 Probanden durchgeführte Studien des Deutschen Kopfschmerzkonsortiums. Die anhaltende Pein beeinflusst auch die Struktur des Gehirns, wie Kernspintomografien Betroffener zeigten. Im Schmerzzentrum verringerte sich die Dichte bestimmter Nervenzellen. Bei rechtzeitiger Behandlung können sich die Abnormitäten jedoch innerhalb von drei Monaten wieder zurückbilden.

Unter chronischem Kopfschmerz und Migräne leiden in Deutschland acht Millionen Menschen. Dadurch geht pro Jahr eine Million Arbeitstage verloren.

 

Aus "Fit for Fun" 09/08

Hauptschuld an Migräne: Hormone und Stress

Zwar lösen eine Vielzahl sogenannter Trigger die gefürchteten Kopfschmerzattacken aus, wie Alkohol, Schlafmangel oder Rotwein. Doch laut einer neuen US-Studie sind gerade bei Frauen Hormonschwankungen, etwa zur Zeit der Regel, der wichtigste Faktor. Auch unter Stress leiden Migränepatienten besonders. Es werden verstärkt Schmerzimpulse ausgesandt. Diese Faktoren sollten bei der Therapie auf jeden Fall berücksichtigt werden.

 

Aus "Ärzte-Zeitung", 21.02.2008

Mit Theraband üben gegen Kopfschmerz.

"Wir haben in unserer Schmerzambulanz bei Patienten mit chronischem Spannungskopfschmerz gute Erfahrungen mit der Rezeptierung von Physiotherapie mit Massagen, passiver Bewegung des Kopfes, sowie Schulung der Kopfhaltung gemacht", berichtet eine Kollegin. Außerdem zu empfehlen seien isometrische Übungen mit einem Latexband. Dabei wird durch An- und Entspannung mit langsam ansteigendem Widerstand die Halsmuskulatur trainiert. In den ersten sechs Wochen sollte zweimal täglich bis zu 15 Minuten geübt werden, anschließend zweimal pro Woche. Der Analgetikaverbrauch sinke mit diesen Maßnahmen deutlich, und die Patienten selbst berichteten subjektiv über ein höheres Wohlbefinden.

(Quelle: medizin-online.de/plexus)

 

Aus "medizin-online.de/plexus"

Ein paar Glas Wasser gegen Kopfweh

Kopfschmerzen werden öfter durch Flüssigkeitsmangel ausgelöst, als man meinen könnte. Dementsprechend sollten Patienten, die Kopfschmerzen aufziehen fühlen, den Versuch machen, erst einmal ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, bevor das Problem mit Analgetika angegangen wird. Raten Sie, etwa einen halben Liter Wasser zu trinken! Normales Mineralwasser reicht, es müssen keine besonders angereicherten Wässerchen sein. Die Schmerzen verschwinden meist innerhalb von 30 Minuten. Das gilt übrigens auch für Migräne-Patienten.

 

Aus "Der Spiegel" Ausgabe 12/07

Zu viel Dämpfung?

Unter Verletzungen der Achillessehne leiden Hochleistungssportler genauso wie Freizeitjogger. Bisher ging die Sportmedizin davon aus, dass Überbeanspruchung der Grund für die Beschwerden sei. Nun zeigt eine Studie der Sporthochschule Köln, dass hohe Belastungen nicht immer negativ sind. Bei Tests wurde Probanden das eine Bein mit niedrigen Gewichten und vielen Wiederholungen aufgebaut, das andere mit hoher Last und geringer Anzahl. Nach 14 Tagen war das Muskelwachstum an beiden Beinen fast identisch. "

Aber nur bei hohen Belastungen wuchs auch die Sehne mit", sagt der Sportwissenschaftler Adamantios Arampatzis. Bisher wird nach Verletzungen stets mit geringen Gewichten trainiert, und auch die Sportschuhindustrie müsste umdenken, weil die starke Dämpfung der Schuhe zwar die Gelenke schont, aber die Achillessehne schwächt.

 

Aus "MMW, Fortschritte der Medizin" Ausgabe 4, 25.01.2007

Kaffee verhindert Muskelkater:

Wenn man im Fitnesscenter Gewichte stemmt, sollte man vorher vielleicht zwei Tassen Kaffee trinken. Dann wird der Muskelkater hinterher nur halb so schlimm. Dies ergab eine Studie aus den USA. Neun Probandinnen wurden dort zu Übungen angehalten, die mit Sicherheit zu Muskelkater führen. Sie erhielten vorab Koffein- bzw. Placebotabletten. Die Koffeinmenge im Verum entsprach etwa der von zwei Tassen Kaffee. Mit Koffein kam es zu signifikant weniger Muskelschmerzen.

 

Aus "Medical Tribune" vom 08.12.2006

Bei Kniearthrose Füße massieren ! :

Schicken Sie Ihre Gonarthrose-Patienten zur Fußreflexzonentherapie! Eine Studie der Universität Jena fand heraus, dass diese nicht nur Schmerzen lindert, sondern auch das Knie mobiler macht. Nach sechs Wochen Reflexzonentherapie sanken die Items für Schmerz und Steifigkeit deutlich im WOMAC. 87 % der Patienten fühlten sich gebessert, hieß es in einem Posterbeitrag von Catharina Güttner beim Deutschen Schmerzkongress.